Willenlose Fortuna wird zum Union-Opfer
Nach der verdienten Heimniederlage im Kellerduell schrillen bei den Krähenriedern die Alarmglocken
Von Klaus Fraedrich
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LEBENSTEDT. "Abstiegskampf sieht anders aus", kommentierte Borussia Salzgitters Trainer Jörg Hülsbusch als Beobachter die Vorstellung von Fortuna Lebenstedt im Derby der Fußball-Bezirksliga gegen Union Salzgitter.
Nachdem die 1:2 (0:2)-Heimniederlage besiegelt war, stand Fortuna-Trainer Andreas Twardowski minutenlang regungslos an der Bande. "Jeder wusste um die Bedeutung des Spiels, aber wir haben zu wenig geboten", kommentierte Co-Trainer Marco Radmer das Spiel, das die Lebenstedter tief in den Abstiegsstrudel reißt. Zwei Zähler trennen die Fortuna vom ersten Abstiegsplatz.
Für Union war der verdiente Sieg angesichts der Tatsache, dass Dörnten gewann, der letzte Strohhalm. "Jetzt weiter so – in jedem Spiel", schwor der neue Trainer Sven Schubert (siehe Bericht auf dieser Seite) seine Spieler nach dem Abpfiff im Kreis der Mannschaft ein.
Dass Fortuna in der 12. Minute durch Ferit Ashapoglu nur die Latte traf, wurde später mehrfach aufgewogen. So landete ein Schuss des zu den besten Gästespielern zählenden Torben Dörries am Aluminium (47.). Vom 0:3 hätte sich die Fortuna da sicherlich nicht mehr erholt.
Zwar verkürzte André Reistel mit einem sehenswerten Freistoß zum Hoffnung gebenden 1:2 (55.), doch zu mehr reichte es bei Treffern von Hasim Gökden (26.) und Marcel Muckelsberg (43.) nicht. Gerade das letzte Tor war kennzeichnend für die Verfassung der Fortuna. Muckelsberg übersprintete seinen Widersacher, als wäre der nicht da. Ideen- und Planlosigkeit auf Fortuna-Seite, Einsatz und großer Wille bei Union entschieden die Partie
Fortuna: Pogrzeba – Reistel – Hornig, Grigoleit – Ashapoglu, Wodarka, Wahl, Giesemann, Müller (54. Gnad) – Daniel Pichel, Vrbica (54. Pasic)
Union: Grobe – Berndt – Jens Döries, Späth (51. Bischoff) – Torben Dörries, Brendel, Borgs (88. Ben-Ammar), Becker, Gökden – Chahrour, Muckelsberg (70. Fischer).